Marc Wiekhorst
freiberuflicher Wissenschaftler
Marc Wiekhorst
freiberuflicher Wissenschaftler
Ein Meteorit ist ein Stück eines Himmelskörpers, das die Erdatmosphäre durchdringt und auf der Erdoberfläche landet. Diese Objekte stammen in der Regel von Asteroiden oder Kometen und können aus verschiedenen Materialien bestehen, darunter Gestein, Metall oder eine Kombination aus beidem.
Wenn ein Meteorit die Erde erreicht, hat er oft eine beeindruckende Reise hinter sich, bei der er durch die Atmosphäre fällt und dabei immense Temperaturen und Druckverhältnisse übersteht.
Die meisten Meteoriten sind Bruchstücke von größeren Objekten, die im Weltraum zerbrochen sind. Sie können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, wie z.B.
Steinmeteoriten, Eisenmeteoriten und SteinEisenmeteoriten.
Grafik: Wikimedia Commons, Tobias1984
Diese Klassifizierung basiert auf ihrer chemischen Zusammensetzung
und physikalischen Eigenschaften.
Die Klassifikation der Meteorite geht auf die Bildungsprozesse (Genese) der Gesteine zurück. Es werden nicht-differenzierte und differenzierte Meteorite voneinander unterschieden.
Differenzierte Meteorite sind die Eisen- und Steineisen-Meteorite sowie die Achondrite, während die Chondrite zu den nicht-differenzierten Meteoriten gezählt werden.
Chondrite bestehen überwiegend aus silikatischen und metallischen Komponenten und haben eine ähnliche chemische Zusammen-setzung wie die Sonne, die etwa 99.9% der Masse des gesamten Sonnensystems ausmacht. Das Gefüge der Chondrite lässt sich durch ein relativ loses Zusammenballen von Chondren, Fragmenten, Einschlüssen, Metallen, Sulfiden und feinkörniges Matrixmaterial charakterisieren. Bei den für die Chondrite namensgebenden „Chondren“ handelt es sich um etwa mm-große Schmelzkügelchen, die aufgrund eines plötzlichen Hochtem-peraturereignisses im frühen Solarnebel durch einen Aufschmelzprozess aus Staub-aggregaten entstanden sind.
Im Gegensatz dazu stammen die Achondrite von differenzierten Mutterkörpern - also von Kleinplaneten und großen Asteroiden, die kurz nach ihrer Bildung vollständig oder partiell aufgeschmolzen waren. Viele Achondrite sind den irdischen Basalten ähnlich und stammen aus den Krusten- und Mantelbereichen ihrer auf-geschmolzenen Mutterkörper. Im Gegensatz zu Chondriten haben die Achondrite aufgrund ihrer Aufschmelzung den ursprünglichen mineralogischen und chemischen Charakter verloren, liefern aber wertvolle Informationen über die frühe Differentiationsgeschichte der kleinen planetaren Körper, aus denen sich durch fortschreitende Akkretionsprozesse die Planeten bildeten.
Eisenmeteorite und Steineisenmeteorite sind ebenfalls Bruchstücke differenzierter Asteroide. Sie stammen jedoch aus dem Inneren dieser Körper (aus den Kern- oder Kern-Mantel- Bereichen).
Die Klassifikation der Eisenmeteorite erfolgt entweder anhand der Ausbildung der sogenannten "Widmanstättenschen Figuren"
(sich kreuzende Lamellenscharen zweier Fe- Ni-Legierungen)
oder aufgrund ihrer Zusammensetzung (z.B. der Konzentrationen an Nickel, Germanium und Iridium).
Steineisenmeteorite bestehen zu etwa gleichen Teilen aus metallischem Fe-Ni und Silikaten und stammen vermutlich aus dem Kern-Mantel-Übergangsbereich von Asteroiden.
Steinmeteorit
Meteorit u Foto: Marc Wiekhorst
Chondren
Meteorit u Foto: Marc Wiekhorst
Eisenmeteorit
Meteorit u Foto: Marc Wiekhorst
Stein-Eisen-Meteorit (Schnitt u poliert)
Meteorit u Foto: Marc Wiekhorst
Widmanstättenschen Figuren
(Eisenmeteorit, geschnitten, poliert, angeätzt)
Meteorit u Foto: Marc Wiekhorst
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